Mein Weg zum KLINIK-CLOWN


Meinen Weg zum Clown habe ich mit Ende 50 gefunden. Ungefähr 10 Jahre vorher hatte ich einen Workshop bei Uli gemacht und war begeistert.

Aber ich war damals selbständig, war Mutter mit zwei Kindern und Ehefrau eines voll berufstätigen Partners. Mein Clown geriet in Vergessenheit.

Wie der Clown aber so ist, er lässt sich nicht entmutigen, bleibt immer dran an der Sache, die ihn interessiert. Ich nahm bei Uli an einem Workshop zum Thema "Fehler machen mit Lust" teil - und das war die Initialzündung! Ich meldete mich für den Jahresgrundkurs an und dann für einen Aufbaukurs.

Die Grundausbildung hat mir viele, viele Momente geboten, in denen ich von mir selber überrascht war. Ich hätte nie gedacht, dass meine Clownin so frech und verführerisch sein kann!

Für die Zeit nach meinem Erwerbsleben suchte ich schon länger nach einer sinnvollen Aufgabe und da war die Entscheidung, die Fortbildung zum Klinik-Clown zu machen, fast zwangsläufig.

Sie hat mir noch einmal einen anderen intensiven Zugang zu mir selbst eröffnet; tief verborgene Sehnsüchte, Träume und Ängste kamen zum Vorschein. Sich dem zu stellen war nicht immer leicht. Meine Clownin konnte das - und damit auch ich. So fühlte ich mich oft ganz einfach nur glücklich.

Die Ausbildung zum Bühnenclown bei Uli - die Erfahrungen und Erkenntnisse - waren ein wertvoller Schatz für mich und gaben mir die Grundlage, die Klinik-Clown-Fortbildung voll ausschöpfen zu können. Ich kann nur jedem empfehlen, sich vor der Fortbildung Grundkenntnisse anzueignen.

Spannend für mich war auch zu erfahren, wie unterschiedlich Bühnenclown und Klinikclown sind:

Zum Bühnenclown kommen die Menschen, weil sie ihn sehen wollen, sein Programm, seine lustigen und berührenden Geschichten - und der Clown geht auf die Bühne, um von ihnen gesehen zu werden und seine Geschichten zu erzählen. Also alles ganz planvoll.

Der Klinik-Clown hingegen geht ungefragt, ohne Programm und Plan in ein Zimmer - im Altenheim, in der Klinik. Er muss improvisieren können, denn jedes Krankenzimmer ist anders, jedes Mal trifft er auf andere Menschen, jedes Mal muss er erspüren, was sein Gegenüber gerade braucht - oder eben nicht braucht. Er ist mit einem hohen Maß an Sensibilität und Einfühlungsvermögen unterwegs und darf sich dabei selbst nicht in den Mittelpunkt stellen. Manchmal reicht es - einfach nur da zu sein.

Bühnenclown und Klinik-Clown sind für mich wie YING und YANG. Sie sind grundverschieden und dennoch aufeinander bezogen.

Der Clown hat mein Leben bereichert.




die clownschule